Dienstag, 22. Oktober 2013

Beratung für Zerstreute

Alter schützt vor Wohnung nicht

Die meisten älteren Menschen möchten möglichst lange selbstständig und selbstbestimmt in der vertrauten Umgebung wohnen. Mit zunehmendem Alter ändern sich allerdings die Ansprüche an die Wohnumgebung. Oft entsprechen Wohnungen oder Häuser nicht den Erfordernissen älterer Menschen. In solchen Fällen kommen die ehrenamtlichen Wohnberaterinnen und Wohnberater zum Einsatz. Mit den heute in Peine ausgebildeten und ernannten Wohnberaterinnen und Wohnberatern sind inzwischen 500 von ihnen in Niedersachsen tätig. Sie zeigen beispielsweise auf, wie die Wohnungen an die veränderten Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner angepasst werden können.

„Im Alter zu Hause zu wohnen bedeutet ein Plus an Lebensqualität", sagt Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt: „Die kostenlose Wohnberatung gibt Tipps, wie man trotz Einschränkungen selbstständig und selbstbestimmt zu Hause leben kann." Oft seien es ganz einfache bauliche Dinge, die den Alltag im Alter erleichtern und Barrieren aus dem Weg räumen, so Rundt. In vielen Fällen helfe es beispielsweise, Türschwellen zu beseitigen oder Badezimmer umzugestalten, um die Wohnqualität zu erhalten oder zu steigern. Manchmal reiche es auch schon, Stolperfallen wie Teppiche rutschfest zu verlegen.

Geschult werden die ehrenamtlichen Wohnberaterinnen und -berater vom Niedersachsenbüro "Neues Wohnen im Alter". Die Landesregierung fördert das Niedersachsenbüro mit den Trägern „Niedersächsische Fachstelle für Wohnberatung" und „Forum Gemeinschaftliches Wohnen" jährlich mit insgesamt 155.000 Euro. In 34 Landkreisen ist die Wohnberatung inzwischen etabliert und unterstützt Ratsuchende zum Thema Wohnungsanpassung, aber auch zu Wohnalternativen, wenn eine Anpassung nicht möglich oder sinnvoll ist. In der sechstägigen Schulung stehen bauliche Veränderungen, die Umorganisation der Wohnung, der Einsatz von Hilfsmitteln, Finanzierungsfragen und unterschiedliche Wohnformen im Alter sowie Kommunikationsgrundlagen für Beratungsgespräche auf dem Stundenplan.

Servicehinweise:
  • Die Kontaktdaten aller Niedersächsischen Anlaufstellen für die Wohnberatung gibt es auf der Homepage des Niedersachsenbüros www.neues-wohnen-nds.de unter „Wohnberatung/Anlaufstellen".
  • Die Broschüre „Wohnen im Alter - Am liebsten zu Hause" ist wegen der großen Nachfrage vergriffen. Sie wird zurzeit überarbeitet und nachgedruckt. Unter www.ms.niedersachsen.de > Service > Publikationen kann die aktuelle Version als PDF-Datei heruntergeladen werden. In Kürze steht dort die überarbeitete Broschüre als Download zur Verfügung und kann auch als gedruckte Broschüre bestellt werden. 
  • Nicht vergriffen ist dagegen die Broschüre "Zerstreutes Wohnen", erschienen bei Lulu

Dienstag, 7. Mai 2013

94 Prozent

Bevorzugen Zerstreutes Wohnen

Hannover. Wie wollen und wie werden wir im Alter wohnen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der heutigen 2. Niedersächsischen Seniorenkonferenz, die in Hannover mit Vertreterinnen und Vertretern des Landesseniorenrats Niedersachsen, Seniorenvertretungen auf kommunaler Ebene in Niedersachsen sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern stattgefunden hat.

„Wir fördern den Dialog zwischen Politik, Verwaltung und den Seniorenvertretungen in Niedersachsen. Nur so wird es uns gelingen, die Weichen für zukunftsfähige Konzepte zu stellen", sagte Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt. Gut sechs Prozent der älteren Menschen leben in Heimen oder beispielsweise im Betreuten Wohnen. Rund 94 Prozent der über 65-Jährigen leben in der privaten Wohnung oder dem privaten Haus. Ältere Menschen wünschten sich daher ein vielfältiges und individuell gestaltbares Wohn- und Unterstützungsangebot für ein eigenständiges Leben im vertrauten Umfeld, so die Ministerin. „Davon erfahren wir, weil wir auf Augenhöhe mit den Seniorinnen und Senioren reden und Politik gemeinsam gestalten."

Die Konferenz, die dem Landesseniorenrat und den niedersächsischen kommunalen Seniorenvertretungen als Beteiligungs- und Mitwirkungsplattform dient, findet zwei- bis dreimal jährlich statt. Dafür stellt die Landesregierung 30.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Über die Konferenzthemen entscheidet der Landesseniorenrat.

Mittwoch, 10. April 2013

Gemeinsam

Zerstreut wohnen

Hannover. Die Konzertierte Aktion "Bauen und Wohnen" hat heute auf Anregung von Niedersachsens Sozial- und Bauministerin Cornelia Rundt eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die bis Herbst Vorschläge machen wird, wie das neue Wohnraumförderprogramm gestaltet werden soll.

„Wir wollen auf dem bisherigen Programm aufbauen und die Ideen der Koalitionsvereinbarungen einarbeiten", sagt Cornelia Rundt. „Dazu müssen wir unter anderem die Förderung auf die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Haushalte mit Kindern, älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen sowie Menschen, die aus der Obdachlosigkeit kommen, ausrichten. Investiert werden soll in altersgerechte, barrierefreie und energetische Modernisierung des Wohnungsbestandes." Die finanzielle Förderung des Neubaus von Eigenheimen solle zugunsten der Bestandsmodernisierung zurückgefahren werden. „Dagegen brauchen wir preisgünstige Mietwohnungen - und zwar dort, wo die Wohnungsnachfrage besonders hoch ist", betont Rundt.

Daneben soll genossenschaftliches Wohnen nach Möglichkeit ebenso unterstützt werden wie neue gemeinschaftliche Wohnformen für ältere Menschen. Ziel ist es, auch Menschen mit Behinderung, im Alter und bei Pflegebedürftigkeit ein Leben in vertrauter Umgebung zu ermöglichen. „Für dieses inklusive „Wohnen im Quartier" müssen wir neue Wege gehen", so Rundt. „Wir müssen das Thema Wohnungsbauförderung enger mit den Leistungen der Eingliederungshilfe und der Pflegeversicherung verzahnen."

Die Mitglieder der Konzertierten Aktion, die sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch treffen, diskutierten die Vorschläge. Neben dem Sozialministerium sind auch die NBank, die kommunalen Spitzenverbände, die Verbände der Wohnungswirtschaft und der Haus- und Grundeigentümer sowie die Verbände der Bauwirtschaft in der Konzertierten Aktion Bauen und Wohnen vertreten.

Montag, 18. März 2013

Vorbild "Senioren-Bravo"

Etwas flotter bitte

So flott wie die von der "Senioren-Bravo" schreiben die vom Rüstringer Bauverein nicht, aber für zerstreutes Wohnen sind die auch. Und zwar in der ersten 2013-Ausgabe der Zeitschrift "Ihr Zuhause". Dort heißt es etwas unklar und ein wenig missverständlich: "Ältere Menschen möchten ein unabhängiges und selbstständiges Leben in ihrer vertrauten Umgebung auch im Falle einer zunehmenden Hilfebedürftigkeit unter Berücksichtigung der finanziellen Tragbarkeit verbringen."

Das hätten die auch ein wenig einfacher ausdrücken können, zumal über 70-Jährige nach dem zehnten Wort bereits vergessen haben, was die neun Wörter davor bedeutet haben. Wer zerstreut wohnt, will sich so wenig Gedanken wie möglich machen müssen.  Der braucht Zerstreuung, und zwar überall - also auch beim Lesen. Leichter lesen wäre so möglich: "Sie bleiben, wo Sie sind. Wenn Sie Hilfe brauchen, kommt sie. Reicht Ihr Geld nicht, wohnen Sie wieder bei Ihren Eltern."

Das versteht jeder über 70-Jährige. So weit ihm das noch möglich ist. Oder ihr...