Freitag, 27. Juni 2014

Tödlicher Wohnpark

Gefährlich ist´s das Fach zu öffnen. Foto: Heinz-Peter Tjaden














Sterben in Burgwedel wird noch lächerlicher

Die Toten werden immer flexibler. Hat kürzlich der große Burgwedeler Journalist Martin Lauber in der weltberühmten "Nordhannoverschen Zeitung" berichtet. Deshalb plant die Stadt neue Konzepte für die Friedhöfe. Geplant sind Skat-Dreifachgräber, Rommee-Gruften und Poker-Reizurnen, damit nicht noch mehr wanderlustige Leichen ihre Gebeine in die Knochen nehmen und gen Mittelmeer entklappern.

Doch das Sterben in Burgwedel soll noch attraktiver werden, besser geschrieben: noch lächerlicher. Sie heißt Andrea. Sie ist Pflegerin im Großburgwedeler WohnPark. Andrea hat etwas im Fach. Bisher ist noch niemand an ihrem Fach gewesen. Doch am Montag ist es so weit. Dann wird sie ihr Fach öffnen und Einfluss nehmen auf die demographische Entwicklung der Stadt, die sich im Nu durchschnittlich betrachtet verjüngen wird. Weil sich die Seniorinnen und Senioren tot lachen. Denn Andrea hat sich vorgenommen: "Ich werde aus dem Ratgeber ´Zerstreutes Wohnen´ nicht nur vorlesen, ich werde die Broschüre weiter empfehlen." Wobei sie Seniorinnen und Senioren meint, die ernsthaft daran glauben, dass ihr Leben noch ein paar Jahre dauern könnte.

Könnte es nur, wenn Andrea ihr Fach am Montag nicht öffnen würde...

Dienstag, 17. Juni 2014

Altenpflegeausbildung

Kein Schulgeld mehr

Hannover. Die niedersächsische Landesregierung hat in ihrer Sitzung am (heutigen) Dienstag die Ein­bringung des Gesetzentwurfs zur Änderung des Pflegegesetzes in den Landtag beschlossen - ein wichtiger Schritt für eine gesetzlich abgesicherte Schulgeldfreiheit in der Altenpflege­ausbildung. Der Gesetzentwurf habe eine sehr breite Zustimmung bei den beteiligten Ver­bänden gefunden, sagte Sozialministerin Cornelia Rundt: Die Absicherung der Schulgeld­freiheit sei eine wichtige Maßnahme, mit der dem Fachkräftemangel in der Pflege begegnet werde.

In Niedersachsen leben heute 275000 pflegebedürftige Menschen. Im Jahr 2020 werden es laut Prognosen bereits 310000 sein und bis 2050 wird sich ihre Zahl demnach auf 480000 fast verdoppelt haben. Bereits heute fehlen in der Pflege etwa 3000 Fachkräfte.

In der Altenpflegeausbildung lernen zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler an Schulen in freier Trägerschaft. Diese Schulen erheben ein Schulgeld. Schulgeldpflicht ist für junge Men­schen bei ihrer Berufswahlentscheidung ein Hemmschuh.

Derzeit fördert das Land fördert die Altenpflegeschülerinnen und -schüler an privaten Schu­len mit bis zu 200 Euro im Monat, so dass schon jetzt faktisch kein Schulgeld mehr bezahlt werden muss. Diese Förderpraxis soll nun gesetzlich abgesichert werden, bislang handelt es sich lediglich um freiwillige Leistungen des Landes. Mit der gesetzlichen Absicherung wird das Ziel verfolgt, weiterhin die Anzahl der Pflegeschülerinnen und -schüler in Niedersachsen zu erhöhen.