Freitag, 30. Dezember 2016

Klarstellung

Aus gegebenem Vermutungs-Anlass

"Rudi, kennt dich der Herr Tjaden eigentlich?" Diese mir heute zugetragene Frage während einer privaten Lesung aus meinem Ratgeber "Zerstreutes Wohnen" zwingt mich geradezu zu einer Klarstellung: Ich kenne Rudi nicht! Jede Episode ist frei erfunden, obwohl Ähnlichkeiten mit der Realität des Senioren-Alltags nicht zu vermeiden sind.

Diese Realität kann aber auch schon vor 70 beginnen. Habe ich ebenfalls heute erfahren, als ich in Burgdorf bei Hannover einer Ehefrau meine Broschüre anbot, weil ich vermutete, dass ihr Mann in sieben Jahren seinen 70. Geburtstag feiert. Das bestritt sie, wusste aber nicht so genau, wie alt ihr Mann wirklich ist. Er kann also auch schon 70 sein. Wohl auch deshalb hat sie meine Broschüre gekauft.   


Montag, 28. November 2016

Zerstreutes Prügeln

Um diesen Ratgeber
muss sich niemand
prügeln. 
Zerstreutes Vertragen ist besser

Wer nach dem ersten Haken vergisst, warum er sich eigentlich prügelt, prügelt zweifellos zerstreut. Auch das ist mit 70 und sogar auch noch später möglich, berichtet dieser Ratgeber-Käufer bei Amazon:

Feines dünnes Büchlein für den Rentner ab 70, der noch über sein Alter lachen kann. Nachdem ich eines meinem Schwager geschenkt hatte, musste ich gleich 2 nachbestellen, weil sich die "Alten" drum geprügelt haben.

Kleiner Tipp von mir: Man kann ab 70 natürlich auch vergessen, warum man sich immer verträgt, aber zerstreutes Vertragen ist besser...

Außerdem: Von meinem Ratgeber "Zerstreutes Wohnen" gibt es noch ganz viele bei Amazon. Deswegen werden sie auch verkauft...

Ich wünsche fröhliches zerstreutes Kaufen.

Der Klick zur zerstreuten Bestellung 

Freitag, 25. November 2016

Generalistik

Reform kurz vor dem Aus?

Anfrage der Abgeordneten Sylvia Bruns, Almuth von Below-Neufeldt, Christian Dürr und Björn Försterling (FDP)

Antwort des Niedersächsischen Kultusministeriums namens der Landesregierung

Vorbemerkung der Abgeordneten

So scheinen es zumindest die Altenpflege und die Kinderkrankenpflege zu sehen, wenn man dem Titel „Altenpflege und Kinderkrankenpflege einig: Generalistik ist der Ruin". (Pressemitteilung „Bündnis für Altenpflege" vom 09. November 2016) folgt.

Dort wird weiter ausgeführt: „Die Befürworter schwinden, und auf allen Ebenen gibt es breiten Widerstand. So kam eine repräsentative Umfrage einer Pflegefachzeitschrift zu dem Ergebnis, dass 79 % der Leitungskräfte von Pflegeeinrichtungen der Wohlfahrt und 88 % der privaten Träger gegen die Generalistik sind." (Pressemitteilung „Bündnis für Altenpflege" vom 9. November 2016).

Noch deutlicher sind die Zahlen der Kinderkrankenpflege. Einer u. a. in der Zeitschrift des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e. V. (Heft 5/16) vorgestellten bundesweiten Umfrage zufolge lehnen 99 % der Kinderkrankenpflegerinnen und -pfleger die derzeitigen Pläne der Bundesregierung für eine generalistische Pflegeausbildung ab.
Inzwischen scheint die Reform sogar „kurz vor dem Aus" zu stehen (http://www.aerzteblatt.
de/nachrichten/71285).



Vorbemerkung der Landesregierung

Der Niedersächsische Landtag hat in seiner 106. Sitzung am 15. 9. 2016 die Entschließung „Generalistische Pflegeausbildung jetzt einführen!" (Drs. 17/6478) angenommen. Die Landesregierung beteiligt sich in diesem Sinn mit der Zielsetzung der Einführung einer generalistischen Pflegeausbildung aktiv am Neuordnungsprozess.

1. Welche Berufsgruppen begrüßen die Generalistik?

Es liegen keine belastbaren berufsgruppenspezifischen Untersuchungen vor. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e. V. (DBfK), in dem alle Berufsgruppen repräsentiert sind, und die überwiegende Mehrheit der Pflegewissenschaftler begrüßen die Generalistik.

2. Wie groß ist die inhaltliche Überschneidung der betroffenen Ausbildungen?

Bereits die bisherigen Ausbildungsinhalte nach dem Alten- und Krankenpflegegesetz weisen ein hohes Maß an inhaltlichen Überschneidungen auf. Dies wird in der Praxis dadurch unterstrichen, dass sich die spätere Berufstätigkeit vieler Pflegenden nicht mehr auf den mit der jeweiligen Erstausbildung verbundenen Bereich beschränkt. Mit der Generalistik soll ein neuer Pflegeberuf implementiert werden, der die Anforderungen an den Pflegeberuf am Bedarf der Patientinnen und Patienten und nicht den Institutionen ausrichtet. Die bisherigen Ausbildungsinhalte sollen in den Neuregelungen aufgehen.

3. Teilt die Landesregierung die Auffassung, dass der bisher eingeschlagene Weg der falsche ist, und wenn ja, welche Alternativen sieht sie?


Nein.

Freitag, 21. Oktober 2016

Zerstreuter Sex

Wenn Vergesslichkeit zum Vorspiel gehört

Vor 22 Jahren haben die 60- bis 70-Jährigen weniger Sex gehabt als heute. Damals waren es einer Studie der Universität Leipzig zufolge 31 Prozent, heute sind es 42 Prozent.

Das dürfte leicht zu erklären sein: Die vor 22 Jahren 60- bis 70-Jährigen sind inzwischen 82 bis 92 Jahre alt. In diesem Alter vergisst man mehr als 1994. Auch an Sex erinnert man sich nicht mehr so gut.

Das Vorspiel gestaltet sich deswegen so:

Er: "Wann hatten wir eigentlich das letzte Mal Sex?"

Sie: "Weiß nicht."

Aus "weiß nicht" wird anschließend Sex. Vergesslichkeit ist also nicht nur gut für zerstreutes Wohnen, sondern auch für zerstreutes Vorspiel, das immer häufiger wiederholt wird. 

Meine Prognose für 2026: 100 Prozent der 92- bis 102-Jährigen haben Sex.   

Freitag, 30. September 2016

Bestätigung

Gefunden auf lachkunst.com
Experte empfiehlt ebenfalls zerstreutes Wohnen

So zerstreut kann ich in meinem Leben gar nicht werden, dass mir das nicht aufgefallen wäre. Ein Experte bestätigt nun meine These, dass zerstreutes Wohnen dem betreuten Wohnen vorzuziehen ist, zumal auch so mancher Betreuer irgendwann zerstreut wird. Betreut dauert also nur länger.

Dieser Experte hat auch ganz richtig erkannt, dass man Humor haben muss. Ein weiteres Beispiel für gewisse Ehe-Überraschungen im Internet-Zeitalter fand ich dort, wo jede Zerstreute und jeder Zerstreute es ebenfalls hätte finden können, wenn sie oder er sich nur so angestrengt hätte wie ich.

Der Klick zur zerstreuten Experten-Meinung

Freitag, 23. September 2016

Wichtige Tipps

Kein Buch mit sieben Siegeln mehr

Wenn man von der Pflegeversicherung Leistungen benötigt, dann entsteht dieser Bedarf oft unvorhergesehen und akut. In einigen Fällen kündigt sich die Pflegebedürftigkeit einer Person aber auch vorher an. In beiden Fällen jedoch sind die Pflegeversicherung selbst und auch ihr Leistungskatalog für die Betroffenen und ihre Angehörigen ein Buch mit 7 Siegeln. Viele von ihnen wissen nicht, welche Leistungen ihnen tatsächlich zustehen und wie sie diese in Anspruch nehmen können. Das führt oft dazu, dass nicht alle angebotenen Leistungen ausgeschöpft werden, was die Pflege und Betreuung zusätzlich erschweren kann. Welche Leistungen die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland tatsächlich bietet, wird ausführlich auf meinepflegeversicherung.com erklärt.

Leistungen schon vor der Pflegebedürftigkeit

Nicht erst, wenn die Pflegebedürftigkeit bereits eingetreten ist, bieten die gesetzlichen Pflegeversicherungen ihren Mitgliedern Leistungen. Schon vorher kann man sich in speziell eingerichteten Zentren individuell beraten lassen, um zum Beispiel die Voraussetzungen für weitere Leistungen im Pflegefall kennenzulernen. Als pflegender Angehöriger kann man zudem an Pflege-Schulungen sowie an Selbsthilfegruppen teilnehmen, die von den Pflegeversicherungen angeboten werden.

Geld- und Sachleistungen der Pflegeversicherung

Die Leistungen von Pflegeversicherungen werden entweder als Geld- oder als Sachleistungen gewährt. Die wichtigste Geldleistung ist das Pflegegeld, welches die Angehörigen eines Pflegebedürftigen dafür erhalten, dass sie die Pflege dieser Person übernehmen. Die Übernahme der Kosten für einen ambulanten Pflegedienst oder für die Unterbringung in einem Pflege- oder Altenheim hingegen zählt, wie auch die Erstattung von Hilfsmitteln wie Rollstühle oder speziellen Betten, zu den sogenannten Sach- oder Naturalleistungen. Die Leistungspakete freiwilliger privater Pflegeversicherungen unterscheiden sich teils gravierend von denen der gesetzlichen Pflegeversicherung.

Donnerstag, 18. August 2016

Gold wert

Rezension einer Leserin bei Amazon/"Zerstreutes Wohnen-Ratgeber für alle ab 70"

Bin durch Zufall auf dieses kleine Buch gestoßen, liebe Bücher bei denen man einfach nur ablachen kann. Bei manchen grinse ich nur, bei manchen lache ich ab und zu richtig, bei diesem musste ich bei jeder Zeile laut brüllen vor Lachen. Die reinste Zwerchfellmassage, danach fühlte ich mich supergut. Natürlich ist die an Demenz grenzende Vergesslichkeit der Alten ein schwieriges Thema aber ich denke, mit Humor ist es leichter zu ertragen. Ich selbst bin 62 und damit an der Grenze zur eigenen Betroffenheit. Man spürt aber bei diesem Buch, dass hier jemand sich mit warmem Humor des Themas angenommen hat und hier niemanden verletzen will. Allein der Kalauer "zerstreutes" statt "betreutes" Wohnen ist Gold wert. Fazit: wer mal wieder richtig lachen möchte, dem sei dieses Büchlein empfohlen.


Geschildert wird der Tagesablauf eines älteren, zerstreut wohnenden Ehepaares. "Ein Hund kommt um die Ecke", offensichtlich will er Futter, und das bekommt er auch. Ist das nun unser Hund oder was? Man nimmt den Hund mit zum Einkaufen im Supermarkt und vergisst ihn dann. Dazu muss ich sagen, dass ich bereits mit elf Jahren so zerstreut war, dass ich nicht nur mein Fahrrad, sondern auch unseren Hund beim Bäcker vergessen habe, an einen Baum angeleint saß er da und wartete auf seine Abholung (die dann auch bald erfolgte) Aber sind zerstreute Menschen nicht manchmal liebenswerter als die, die so vortrefflich funktionieren, alles im Griff und kein Verständnis haben für solche, die in unserer Ellenbogen-Gesellschaft nicht zurecht kommen?

Zur Broschüre hier klicken 

Mittwoch, 27. Juli 2016

CDU klaut Idee



CDU-Wahlplakat in der
Südstadt von Hannover  
Ratgeber-Leserin ruft Polizei an 

Jesse Jeng, bei einem Einbruch macht es peng! Großmütter, die in der Südstadt von Hannover zerstreut wohnen, wählen deshalb die CDU. Einbrecher, die sogar bei Dunkelheit umbenannte Straßen finden, machen ihre Kreuzchen dagegen bei der SPD.

Da es in der niedersächsischen Landeshauptstadt mehr Omas als Einbrecher gibt, gewinnt die CDU die Kommunalwahlen, hofft Wahlkampfmanager Jesse Jeng.

Heimlicher Gewinner bin: ich. Denn ich habe das zerstreute Wohnen erfunden. Natürlich freue ich mich darüber, wenn mein Ratgeber auch von der CDU gelesen wird. Aber das Kapitel über auch nach einem Einbruch weiterhin zerstreut Wohnende müsste ich erst noch schreiben.

Vielleicht kann mir Jesse Jeng ein paar Anregungen geben. Über dieses CDU-Wahlplakat wird in den sozialen Netzwerken kontrovers diskutiert, über meinen Ratgeber kann es aber nur eine Meinung geben: "Einfach Klasse!" 

"Wir haben das satirisch gemeint", verteidigt der CDU-Wahlkampfmanager das umstrittene Wahlplakat. Mein Ratgeber dagegen ist nicht umstritten, aber ebenfalls satirisch - und das nicht nur gemeint. Hier klicken   


Sonntag, 17. Juli 2016

Lesermeinung

From: Sabine Moser
Sent: Saturday, July 16, 2016 10:36 AM
Subject: Zerstreutes Wohnen

Lieber Herr Tjaden,
gestern habe ich auf meinem Kindle ihr Buch entdeckt und mit Kindle unlimited runtergeladen, werde es aber auf jeden Fall auch kaufen.
Ich habe ununterbrochen gelacht und, nachdem mein Zwerchfell wunderbar massiert war, mit Mühe nach 30 Prozent Schluss gemacht um mir den Rest für heute abend aufzuheben. Werde dann sofort eine begeisterte Rezension schreiben.
Gibt es keine Print-Version? Ich würde das Buch gern verschenken.
Auf jeden Fall vielen Dank für dieses herrliche Lacherlebnis,
herzliche Grüße
Sabine Moser

Donnerstag, 7. Juli 2016

Wunderschön

Schönes Zerstreutsein.
Im Alter zerstreut zu wohnen

Als Ratgeber-Autor muss man sich auch andere Meinungen anhören, die da lauten: Sie können schreiben, was Sie wollen, betreut wohnen ist doch besser als zerstreut wohnen. Ein Alten- und Pflegeheim ist immer besser als eine zerstreute Wohnung.

Alles Quatsch, zumindest wenn man in Nienburg bis ins hohe Alter zerstreut wohnt. Denn dort ist Malin Thomsik Altenpflegerin. Die 22-Jährige möchte gern "Miss Neue Presse Hannover" werden. Dabei ist sie längst "Miss Zerstreutes Wohnen". Wer als Zerstreuter immer wieder vergisst, wie diese Altenpflegerin aussieht, der sieht jedes Mal jünger aus, wenn sie beim zerstreuten Wohnen hilft.

Irgendwann mag man vergessen haben, wie schön Julia Roberts ist, die optischen Erinnerungen an Brigitte Bardot oder Marilyn Monroe mögen aus dem Gedächtnis gelöscht sein, macht alles nichts, Malin Thomsik verhindert sogar, dass man als 100-Jähriger aus dem Fenster steigt und verschwindet. Man bleibt dort zerstreut wohnen, wo man schon lange zerstreut wohnt.

Schön, dass ich den Ratgeber "Zerstreutes Wohnen" geschrieben habe. Finden Sie nicht auch? 




Mittwoch, 29. Juni 2016

Persönliches






Zum Autor

Heinz-Peter Tjaden, geboren 1949 in Wilhelmshaven, Abitur in Wilhelmshaven, Studium in Mainz, Redakteur und Schriftsteller, Verfasser ironischer Erzählungen und von Sachbüchern, lebt in Burgwedel bei Hannover.

Tjadens Bücher sind von Kritikern  und Schriftstellern gelobt worden, andere waren weniger begeistert von diesen Werken, stellten erfolglos Strafanträge, drohten ebenso erfolglos Klagen an oder ließen sich so allerlei Ungemach für den Autor einfallen. Dieses Ungemach sammelte er inzwischen in diesem blog.


Bücher von Tjaden

Tjadens Broschüren gibt es bei Amazon und bei Lulu. 

Hobbys: Reisen, Lesen, Hundespaziergänge
Lieblingsstädte: http://www.hannover.de/ http://www.muenchen.de/ http://www.hamburg.de/
Ruhepol: http://www.badelster.de/
Lieblingsverein: http://www.hannover96.de/

Freitag, 17. Juni 2016

Mutter und Tochter lachen


Dialog bei Facebook über meine Broschüre "Zerstreutes Wohnen-Ratgeber für alle ab 70". Monika Bogner-Schultze kümmert sich auf Fehmarn um ehemalige Drogensüchtige, ihre Tochter heißt Daniela. Mutter und Tochter haben sich also sehr amüsiert - so soll es sein...Mike ist mein Jagdterrier. Der hat eigene Internet-Seiten.

17. Juni 2016. Keine Langeweile mit Jogi Löw

Donnerstag, 16. Juni 2016

Reize für Lachmuskeln

Sexy bis ins hohe Alter. Foto: Heinz-Peter Tjaden 
Zerstreut wohnen ist besser als betreut wohnen. Meinen viele über 70-Jährige. Tipps bekommen sie von Heinz-Peter Tjaden, Autor des Ratgebers "Zerstreutes Wohnen". Tjaden lebt in Burgwedel bei Hannover und reizt mit seiner Broschüre die Lachmuskeln. Versprochen.

Der Klick zum e-book 

Freitag, 26. Februar 2016

Niedersachsen stimmt zu

Gute Pflege - gute Bezahlung

Hannover. Niedersachsen hat heute im Bundesrat den Entwurf des Gesetzes zur Reform der Pflegeberufe unterstützt. Mit den künftigen Regelungen sollen neben der Berufsausbildung auch akademische Ausbildungswege in der Pflege eingeführt werden. Darüber hinaus sollen Qualifikations- und Aufstiegschancen Pflegender verbessert sowie eine Anerkennung der Ausbildung innerhalb der EU gewährleistet werden.

„Die Vorteile liegen klar auf der Hand", so Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt. „Fachübergreifend ausgebildete Pflegekräfte werden für die Versorgung akut und chronisch Kranker jeder Altersstufe und auch für die Pflege von multimorbiden, psychisch kranken oder demenzkranken Menschen besser qualifiziert sein. Sie sind vielseitiger ausgebildet und in ambulanten Pflegediensten, Pflegeheimen, Tages- und Nachtpflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Hospizen und alternativen Wohnformen flexibler einsetzbar." 

Heute noch notwendige Anerkennungen und Qualifizierungen entfallen. Das Gesetz werde auch einen Beitrag zur Verwaltungsvereinfachung leisten.
Entscheidend ist nach Ansicht von Cornelia Rundt, dass der Beruf für Schulabgängerinnen und -abgänger attraktiver wird, weil die zukünftigen Absolventen die Chance haben, in den verschiedenen Bereichen zu arbeiten. 

„Es ist dringend notwendig, die Attraktivität des Berufes zu steigern, denn uns fehlen heute schon Fachkräfte", so Rundt. „Man braucht keine prophetische Gabe, um hier und heute zu prognostizieren, dass sich dieser Fachkräftemangel in den nächsten Jahren deutlich verschärfen wird, wenn wir jetzt nicht konsequent und entschieden gegensteuern. Dafür bedarf es einer modernen Ausbildung und bei der Berufsausübung in horizontaler und vertikaler Hinsicht durchlässiger Systeme."

Niedersachsens Sozialministerin sieht in dieser Durchlässigkeit besonders für die Altenpflege eine Chance, ihre Situation zu verbessern. Denn gute Pflege - egal in welchem Bereich - brauche auch eine leistungsgerechte Bezahlung. Die Fachkräfte in der Altenpflege verdienen im Vergleich zu Fachkräften in der Krankenpflege im Westen rund 18,2, im Osten sogar 28,9 Prozent weniger. 

„Bei generalistischer Ausbildung wird es kein Argument für unterschiedliche Bezahlung mehr geben", so Rundt. Das werde zu Anpassungen der Altenpflege auf das Niveau der Krankenpflege führen. Der Gesetzentwurf stelle damit alle Bereiche der Pflege auf eine zukunftsfeste Grundlage.

Mittwoch, 13. Januar 2016

Reform der Pflegeberufe

Schluss mit Sparen auf dem Rücken der Pflegekräfte

Hannover. „Das Pflegeberufsgesetz ist ein richtiger und wichtiger Schritt zur Generalisierung der Pflegeausbildung", sagt Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt heute zum Beschluss des Bundeskabinetts für einen Gesetzentwurf zur Reform der Pflegeberufe. Denn, so Ministerin Rundt, der überwiegende Ausbildungsinhalt der klassischen Pflegeberufe sei ohnehin identisch. Im Übrigen werde durch qualifizierte und differenzierte Ausbildungsmodule den besonderen Anforderungen der pflegefachlichen Spezialisierungen Rechnung getragen. 

 „Insgesamt wird die Ausbildung in der Pflege vielseitiger und attraktiver - und genau das brauchen wir zur Zukunftssicherung in der Pflege", sagt die Ministerin. Insbesondere in Niedersachsen liegt die Bezahlung in der Altenpflege deutlich unter der in der Krankenpflege. „Das lässt sich bei generalisierter Ausbildung endgültig nicht mehr rechtfertigen", sagt Cornelia Rundt. Mit der generalisierten Pflegeausbildung werden den Absolventinnen und Absolventen endlich neue Perspektiven der beruflichen Mobilität auch jenseits der Altenpflege eröffnet. 

„Spätestens dann", so die Ministerin, „wird in der Altenpflege das Sparen auf dem Rücken der Pflegekräfte ein Ende haben." Arbeitgeber und Pflegekassen kämen nicht umhin, Altenpflegerinnen und -pfleger tariflich zu vergüten, so Rundt. „Mit dem Pflegeberufsgesetz wird der Druck zu einer längst überfälligen Anpassung der Einkommen in der Pflege Niedersachsens an das Tarifniveau weiter zunehmen", ist die Ministerin zuversichtlich. 

Eine entsprechende Erklärung zum Einkommen der Pflegekräfte, die die verbindliche Berücksichtigung tariflicher Bezahlung bei der Berechnung der Pflegeentgelte sicher stellt, haben zuletzt die Ministerin sowie die AOK Niedersachsen und die Landesvertretung Niedersachsen des Verbands der Ersatzkassen unterzeichnet.
-