Schluss mit Sparen auf dem Rücken der Pflegekräfte
Hannover. „Das Pflegeberufsgesetz ist ein richtiger und wichtiger Schritt zur
Generalisierung der Pflegeausbildung", sagt Niedersachsens Sozialministerin
Cornelia Rundt heute zum Beschluss des Bundeskabinetts für einen Gesetzentwurf
zur Reform der Pflegeberufe. Denn, so Ministerin Rundt, der überwiegende
Ausbildungsinhalt der klassischen Pflegeberufe sei ohnehin identisch. Im Übrigen
werde durch qualifizierte und differenzierte Ausbildungsmodule den besonderen
Anforderungen der pflegefachlichen Spezialisierungen Rechnung getragen.
„Insgesamt wird die Ausbildung in der Pflege vielseitiger und attraktiver - und
genau das brauchen wir zur Zukunftssicherung in der Pflege", sagt die
Ministerin. Insbesondere in Niedersachsen liegt die Bezahlung in der Altenpflege
deutlich unter der in der Krankenpflege. „Das lässt sich bei generalisierter
Ausbildung endgültig nicht mehr rechtfertigen", sagt Cornelia Rundt. Mit der
generalisierten Pflegeausbildung werden den Absolventinnen und Absolventen
endlich neue Perspektiven der beruflichen Mobilität auch jenseits der
Altenpflege eröffnet.
„Spätestens dann", so die Ministerin, „wird in der
Altenpflege das Sparen auf dem Rücken der Pflegekräfte ein Ende haben." Arbeitgeber und Pflegekassen kämen nicht umhin, Altenpflegerinnen und -pfleger
tariflich zu vergüten, so Rundt. „Mit dem Pflegeberufsgesetz wird der Druck zu
einer längst überfälligen Anpassung der Einkommen in der Pflege Niedersachsens
an das Tarifniveau weiter zunehmen", ist die Ministerin zuversichtlich.
Eine
entsprechende Erklärung zum Einkommen der Pflegekräfte, die die verbindliche
Berücksichtigung tariflicher Bezahlung bei der Berechnung der Pflegeentgelte
sicher stellt, haben zuletzt die Ministerin sowie die AOK Niedersachsen und die
Landesvertretung Niedersachsen des Verbands der Ersatzkassen unterzeichnet.
-