Dienstag, 27. Juni 2017

Zerstreutes Regieren

Dieser Plakatentwurf ist von
Martin Schulz abgelehnt worden.
Jung und schwungvoll: die SPD

Der ist gut gewesen. Der muss nicht wieder weg. Nach dem Parteitag in Dortmund zieht die SPD jünger denn je in den Bundestagswahlkampf. Altvizekanzler Franz Müntefering (77), Altkanzler Gerhard Schröder (73) und Altkanzlerkandidat Martin Schulz (61) begeisterten den Delegierten. Das Wahlprogramm in einfachem Deutsch wurde von Albert Schneider (82) aus Oberhausen deshalb einstimmig angenommen.

Da in Dortmund niemand Martin Schulz kannte, dauerten die Einlasskontrollen etwas länger. Diese Zeit nutzte der überall bekannte Gerhard Schröder, er tauschte die Rede, die für ihn geschrieben worden war, gegen die Rede aus, die für Martin Schulz geschrieben worden war. Albert Schneider ist auch heute noch beeindruckt, weil Schröder eine Rede fehlerfrei vorlesen kann, die er so wenig kennt wie seine eigene.

Uneinigkeit besteht in der SPD nur noch über den Wahlkampfspruch. Soll er nun "Mehr Zeit für soziale Gerechtigkeit" oder "Zeit für mehr soziale Gerechtigkeit" lauten? Dazu Albert Schneider: "Das ist mir egal. Ich habe jetzt schon zu viel Zeit."  Womit wir auch den Grund für sein Erscheinen beim SPD-Parteitag gefunden hätten. 

Darüber nachdenken, warum Schröders Rede mit dem Satz "Ich werde auch 2021 dein Hoffnungsträger sein" geendet hat, will Albert Schneider nicht. Sein einziger Hoffnungsträger sei die Broschüre "Zerstreutes Wohnen-Ratgeber für alle ab 70", in der er täglich blättere.

Danach gefragt, mit welchem Gedicht das Godesberger Programm beginnt, antwortet der Oberhausener, dieses Programm sei von ihm nie verabschiedet worden.

Freitag, 16. Juni 2017

Sorgenfalten

Andrea Nahles: "So groß könnte das
Loch in der Rentenkasse werden"
Reißt Ratgeber Loch in Rentenkasse?

Die Bundesregierung macht sich Sorgen um die Rentenkasse. Einer neuen Studie zufolge führt der Ratgeber "Zerstreutes Wohnen" keinesfalls dazu, dass Rentnerinnen und Rentner sich tot lachen, wie das dem Autor Heinz-Peter Tjaden bisher sogar von mehreren Staatsanwaltschaften vorgeworfen worden ist.

Das Institut für angewandten Unsinn aus Lachendorf bei Celle will laut Mitteilungsblatt der Samtgemeinde herausgefunden haben, dass die Lebenserwartung pro gelesener Ratgeber-Seite um einen Monat steigt. "Das wären über vier Jahre", sagt Institutsleiter Holger Stoffel, der als Schüler allerdings in Mathematik nie über eine 4 minus hinausgekommen ist.

Aufgeschreckt wird die Bundesregierung auch von der "Celleschen Zeitung", die heute berichtet, dass der Ratgeber inzwischen im Kindle-Shop Platz 90 erobert hat. Dem Vernehmen nach will die Bundesregierung weitere Erfolge verhindern. Da die SPD zu fast 25 Prozent an der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" beteiligt ist, denkt die Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles bereits darüber nach, ob sie einen Verriss im Kulturteil dieser Zeitung in Auftrag gibt, den sie notfalls selbst verfassen würde.

Der Fakten-Check im Kindle-Shop: Wie groß ist die Gefahr bereits?